Am Dienstag den 7. Mai, Treffpunkt ist um 18 Uhr im Nordstadtzentrum (Reichenberger Straße 9), findet der 28. Bürgertisch Nordtalk statt. Zu dieser Sitzung sind alle Bewohner und Interessierten herzlich eingeladen.
Themen:
1. Die Gesamtkirchengemeinde Gießen Nord stellt den Neubau des Pauluszentrums in der Reichenberger Straße vor
2. Die Türkisch-Muslimische Gemeinde stellt den geplanten Moschee-Neubau in der Marburger Straße vor
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem unterhalb angehängten Flyer...
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Gemeinsam mit der DEXT-Fachstelle und dem Jugendbildungswerk der Universitätsstadt Gießen lädt Sie der Nordstadtverein Gießen e.V. herzlich zur untenstehenden Veranstaltung ein.
Die Neue Rechte erhält relevanten Zuspruch bis in die Mitte der Gesellschaft hinein. Dabei hat sich die Neue Rechte zur wichtigsten rechtsextremistischen Denkfabrik entwickelt, die als vorherrschender Stichwortgeber für das gesamte rechtsextremistische Spektrum fungiert. So werden die Erzählungen der Neuen Rechten in der Gegenwart in allen gesellschaftlichen Bereichen verbreitet bis in unsere Parlamente hinein. In der Informationsveranstaltung wird der rechtsextremistische Hintergrund der Neuen Rechten sowie deren Strategien und Erzählungen vorgestellt.
Referent: Herr Sven Daniel,
Leiter Kompetenzzentrum Rechtsextremismus Landesamt für Verfassungsschutz Hessen
Wann? Dienstag, den 30. April 2024 um 18:00 Uhr im Nordstadtzentrum, Reichenberger Straße 9.
Der Veranstaltungsflyer:
Am Dienstag, den 30. April 2024, findet von 14 Uhr bis voraussichtlich 16 Uhr in der Schottstraße 37a, dem sogenannten Quartierkiosk, für die Bewohner der Gießener Nordstadt eine Sprechstunde der Wohnbau Gießen statt.
Wohnbaumieter aus der Gießener Nordstadt sind mit ihren Anliegen herzlich eingalden, diesen Termin wahrzunehmen.
Alles Weitere entnehmen Sie bitte dem Flyer unterhalb.
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Der Nordstadtverein Gießen e.V. und sein Quartiermanagement laden Sie herzlich zur nächsten Sitzung des „Runden Tisch Flussstraßenviertel“ am Dienstag, den 23. April 2024 um 19:00 Uhr im Nordstadtzentrum, Reichenberger Straße 9 ein.
Die Tagesordnung:
Am Freitag, den 22. März 2024 findet von 14 bis 15:30 Uhr.
Der Nordstadtverein freut sich gemeinsam mit dem Seniorenbüro der Stadt Gießen und Waltraud Reuhl auf einen schönen Nachmittag mit vielen Besuchern und steht für Fragen zur Veranstaltung gerne zur Verfügung!
Nähere Details zur Veranstaltung entnehmen Sie bitte dem Flyer unterhalb.
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Der Container ist nach der Sammelaktion in der Nordstadt mal wieder gut gefüllt. Foto: Schäfer © Schäfer
Mehr als 50 freiwillige Helfer beteiligten sich tatkräftig an der Frühjahrsputz-Aktion »Sauber ist schöner« in der Nordstadt Gießens. Der Nordstadtverein hat die Aktion zum zwölften Mal organisiert.
Gießen (rsa). Wer wirft das alles weg? Gemeint ist damit nicht, all jene Sache ganz »normal« zu entsorgen, die man im eigenen Haushalt nicht mehr benötigt, sondern vielmehr die unschöne Tatsache, dass so viele Freiflächen in der Stadt mit vielfältigem Unrat im Grunde täglich verschandelt werden. Andere müssen den üblen Anblick dann ertragen oder aufsammeln, was einfach fallengelassen oder abgestellt worden ist. Auch Ratten werden durch den Geruch von Nahrungsresten angelockt.
Unter dem adäquaten Motto »Sauber ist schöner« organisierte der Nordstadtverein nun zum zwölften Mal seinen alljährlichen Frühjahrsputz »Wischmob« in der gesamten Nordstadt. Die Aktion war angelehnt an den Aufruf »Sauberhaftes Gießen« und damit Teil einer landesweiten Umweltkampagne. Binnen drei Stunden sollte möglichst viel Müll von den Straßen, Gehwegen und Plätzen »gefegt« werden.
»Ich kann nicht verstehen, dass ausgerechnet neben den geparkten Autos in der Sudetenlandstraße und der Rodtbergstraße so viel Müll liegt. Anscheinend werfen die den aus den Autos einfach raus«, beklagt Dorothea Herget, die regelmäßig bei solchen Säuberungsaktionen mithilft. In der Troppauer Straße war dies in den Tagen zuvor nicht nur einmal zu beobachten. Eine Mutter hatte ihre Kinder mit dem Auto in die Schule gebracht und bei der Rückkehr allerlei Abfälle aus dem Fahrzeug nach draußen befördert.
Zigarettenstummel und Drogenspritze
Mehr als 50 große und kleine Freiwillige im Alter von sechs bis 75 Jahren waren zusammengekommen, um in gemischten Teams ihre Nordstadt zu säubern und ein Zeichen für einen ordentlichen und sauberen Stadtteil zu setzen. Aber auch, um als Vorbild voranzugehen. Ein großer Container wurde überquellend gefüllt. Darin zu finden waren neben zahlreichen Säcken mit Zigarettenstummeln, einer Drogenspritze, Messer, Pfanne, Grillspießen und Kleinzeug jeglicher Art ein bunter Reigen an Sperrmüll: Kühlschränke, Teppiche, ein Schreibtischstuhl, Fernseher, Randsteine, Krückstock, Fritteuse, Drucker, iPhone, Rollladenkasten.
Zahlreiche Bewohnern beteiligten sich am »Wischmob«, ebenso das Jugendzentrum Holzwurm, die Ditib-Jugend, die Türkisch-Muslimische Gemeinde, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, SPD Gießen-Nord, Purik-Tanzgruppe, Mitglieder des eritreischen Frauenvereins und des mesopotamisch-kurdischen Kulturzentrums sowie die Jugendfeuerwehr Gießen. Unterstützt wurde die Müllsammlung durch den Supermarkt »Lagerverkauf Freilinger« sowie den Obi-Markt Gießen-Süd. Stadtreinigungs- und Fuhramt sowie Ehrenamt e.V. stellten Werkzeuge bereit und kümmerten sich um die Logistik. Die IJB Gießen kam mit einem Transporter inklusive Fahrer.
Die acht Gruppen des »Wischmobs« verteilten sich über den gesamten Stadtteil und trafen sich abschließend vor den Räumen der Alevitischen Gemeinde. Die Helferinnen und Helfer waren dort noch zu einer heißen Suppe - zubereitet von der ZAUG - und Getränken eingeladen. Die Spendengelder, insbesondere der Stadtwerke Gießen, gehen an die Alevitische Gemeinde.
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Am Samstag, den 9. März 2024, von 10:00 Uhr voraussichtlicht bis 13:00 Uhr ist es soweit. Der "Wisch Mob" fegt durch die Nordstadt. Treffpunkt ist das Nordstadtzentrum. Von hieraus zieht der "Wisch Mob", in mehreren Gruppen, durch den Stadtteil. Im Anschluss an die gemeinsame Müll-Sammelaktion gibt es um ca. 13 Uhr eine heisse Suppe auf dem Gelände der Alevitischen Gemeinde (Reichenberger Straße 5-7).
Der sich aus der gesammelten Müllmenge ergebende Geldbetrag wird zu Gunsten der Alevitischen Gemeinde Gießen gespendet.
Einige Bewohnerinnen und Bewohner, sowie Bewohnergruppen und Kooperationspartner aus der Nordstadt haben ihre Teilnahme bereits zugesagt.
Wir freuen uns auf eine schöne gemeinsame Stadtteilaktion mit /Ihnen Euch und stehen für Fragen gerne zur Verfügung!
Alles Weitere entnehmen Sie bitte dem Flyer unterhalb.
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Das passt zusammen: Chris Koch fühlt sich dem Gießener Nordstadtzentrum verbunden und ist Feuer und Flamme für den Posten des Quartiersmanagers im Flussstraßenviertel. © Oliver Schepp
Chris Koch ist seit Anfang Dezember 2023 neuer Quartiersmanager im Flussstraßenviertel. Für den 31-Jährigen ist der Job eine Herzensangelegenheit, für die er ein besser dotiertes Angebot ausgeschlagen hat. Erste Erfolge seiner Arbeit zeichnen sich derweil bereits ab.
Ein neues, gleichzeitig aber auch altbekanntes Gesicht ist seit Dezember 2023 wieder in den Räumlichkeiten des Gießener Nordstadtzentrums anzutreffen - diesmal nur in anderer, leitender Funktion. Chris Koch hat die Nachfolge von Frauke Kühn angetreten und ist neuer Quartiersmanager des Flussstraßenviertels.
Der 31-Jährige war für den Stadtteilmanager des Nordstadtvereins, Lutz Perkitny, und Verwaltungsmitarbeiterin Heike Grimm der absolute Wunschkandidat für den Posten. 2017 nämlich war der in Fernwald wohnhafte Koch für ein Praktikum im Rahmen seines Bachelors in Sozialwissenschaften in der Reichenberger Straße tätig - und überzeugte laut Perkitny vollends.
»Ein Gemeinwesenzentrum steht und fällt mit den Menschen. Chris findet beispielsweise zu den jüngeren Generationen einen sehr guten Zugang«, lobt Perkitny. Koch bezeichnet die Bewohner des Stadtgevierts im Gegenzug als »herzlich und höflich«. Für ihn sei der Job ein Traumberuf. Erst durch einen Zufall erfuhr Koch, dass die Stelle frei wurde und ließ dafür eine Zusage für eine ganze Stelle in Frankfurt sausen. In Gießen bekleidet er das Amt des »Kümmerers« für 25 Stunden in der Woche. Zusätzlich arbeitet Koch bei einem Kooperationspartner des Nordstadtvereins.
Ader für die Gemeinwesenarbeit
Das 16 Hektar große Flussstraßenviertel stellt derweil ein multikulturelles Quartier dar, in dem Personengruppen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus leben. Durch die unterschiedlichen Nationalitäten unter den rund 1600 Einwohnern herrschen oft Sprachbarrieren vor. Im politischen Kontext war zudem zu beobachten, dass bei Wahlen in der Nordstadt die AfD im Vergleich zu den anderen Stadtgebieten einen größeren Zulauf erhielt.
Koch kennt das Leben in einem Quartier mit besonderem Entwicklungsbedarf auch persönlich. »Ich habe mit meiner alleinerziehenden Mutter in einer Gegend in Eschwege gewohnt, die nicht hochglanzpoliert war«, sagt er. Nach dem Praktikum reifte sein Entschluss, sich beruflich der Quartiersarbeit und -entwicklung zu widmen. Im Master-Studiengang spezialisierte er sich darauf und auf Bürgerpartizipation. Weitere Inhalte waren zudem Jura und Stadtplanung.
Diese gelernten Leitfaden will Koch nun in die Praxis umsetzen. »Mir ist wichtig, dass nicht über, sondern mit den Bewohnern geredet wird. Ich will Teilhabe ermöglichen und Kontakte knüpfen«, macht er klar. Ein offenes Ohr und Hilfestellungen bei alltäglichen Dingen für die Bewohner seien dabei unerlässlich. Solche Stützen für das gemeinschaftliche Leben im Viertel sind nach Aussage von Perkitny mittlerweile auch viele Anwohner selbst: »Ich würde behaupten, dass sich die Leute hier mehr umeinander kümmern als im Professorenviertel.«
Diese Errungenschaft will Koch wahren und ferner konkret auf neue Projekte und Kooperationen bauen. So wird ein Unternehmen, das in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter eine Ausbildung zum Fachlageristen anbietet, wohl noch in diesem Monat eine Veranstaltung dazu abhalten. »Teilhabe ist erst ganz gegeben, wenn Personen gewissermaßen situiert sind und für ihr Leben eigenständig entscheiden können«, untermauert Koch.
Herausforderungen der Zeit
Im Quartier begegnet der neue Lenker des Weiteren auch Konflikten; etwa wegen der Müllsituation, über die sich viele Bewohner beklagen. Kochs Aufgabe ist es beispielsweise auch, die Menschen im Viertel zusammenzubringen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Organisieren des beliebten Suppenfests. Das soziale Miteinander gelte es in allen Bereichen zu beleben, ansonsten drohe die Gefahr, dass ein reines Schlafquartier entstünde, in dem die Bürger aneinander vorbeireden würden. Im Flussstraßenviertel aber müsse man die Kräfte einen, gerade weil viele Bewohner Ängste vor den geplanten Wohnungssanierungen mit sich tragen oder Unmut äußern, weil ihnen der Prozess zu lange dauert.
Vor mehr als zehn Jahren wurde das Flussstraßenviertel in das Städtebauprogramm »Soziale Stadt« aufgenommen. Im Zuge dessen wurde auch der Runde Tisch initiiert - als Sprachrohr der Anwohner für die politische und unternehmerische Seite. Dies dürfe nicht aus dem Blickfeld verloren gehen, sonst würde man die Menschen verlieren und sie mit ihren Sorgen alleinlassen, wie Koch und Perkitny unisono betonen. Die Angst, dass der Mietpreis durch die Sanierungen derart ansteigt, dass man sich die Wohnung nicht mehr leisten könne - vor diesem Damoklesschwert fürchten sich viele Bewohner.
Bei dem Neubauvorhaben in der Weserstraße bewegt sich die Wohnbau als Bauherr noch im Zeitplan. Der Start steht bevor. Neben dem dortigen Bolzplatz sollen neue Wohnungen entstehen. »Die Anwohnerschaft schaut natürlich genau zu, wie es dort weitergeht«, sagt Koch. Woher er seine Motivation für die Quartiersarbeit schöpfe? »Wenn die Menschen durch meine Hilfestellungen für ihr Leben Erfolge erzielen können, macht mich das glücklich.«
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Wer kann die Ausbildung machen?
Grundsätzlich alle Personen, unabhängig von Herkunft und Alter, die Leistungen von der Agentur für Arbeit oder dem JobCenter bekommen.
Sie haben Interesse?
Kommen Sie am 21.02.2024 um 18:00 in das Nordstadtzentrum, Reichenberger Straße 9 in 35396 Gießen. Das Unternehmen Personalschmiede GmbH stellt sich und die Ausbildung vor.
Fragen?
Rufen Sie uns unter folgender Nummer an: 0641-9699788-12
E-Mail: c.koch@nordstadtverein-giessen.org
Jeder Interessent ist herzlich willkomen!
Am Dienstag, den 8. März 2023, findet von 14 Uhr bis voraussichtlich 16 Uhr in der Schottstraße 37a, dem sogenannten Quartierkiosk, für die Bewohner der Gießener Nordstadt eine Sprechstunde der Wohnbau Gießen statt.
Wohnbaumieter aus der Gießener Nordstadt sind mit ihren Anliegen herzlich eingalden, diesen Termin wahrzunehmen.
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Liebe Nordstädter,
am Sonntag, den 18. November, von 12-14 Uhr findet wieder "Supp un Schwätze" im großen Saal des Untergeschosses (also nicht der große Saal des Erdgeschosses, sondern der Saal direkt darunter im Keller) des Nordstadtzentrums statt. Es gibt Überraschungssuppe, gekocht von Klaus Beil und Elke Biallas. Wir danken der ZAUG gGmbH dafür sehr.
Wir freuen uns auf unsere Partner von Werkstattkirche und Gesamtkirchengemeinde, sowie unsere tollen, engagierten ehrenamtlichen Helfer und unsere Unterstützter der Stadt Gießen. Dank auch an die Lugredu Stiftung Stiftung und das Kinder- und Familienzentrum Pusteblume der Gesamtkirchengemeinde.
Vor allem aber freuen wir alle uns darauf unsere Gäste zu bewirten!
Bis dahin wünschen wir ein tolles Wochenende!
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Dr. Georgia Rakelmann (links) und Sinem Özkan freuen sich über das große Interesse an der Veranstaltung. Foto: Schäfer © Schäfer
Als der Verein Transit zur »Lebenden Bibliothek« in die Gießener Nordstadt bittet, ist der Andrang groß. Ziel der Veranstaltung ist das gegenseitige Kennenlernen.
Gießen. In Bibliotheken kann man sich bekanntermaßen Bücher ausleihen, darin lesen oder - bei Hörbüchern oder Podcasts - zuhören. Zumeist ist das eine recht einseitige Angelegenheit, denn Leser oder Hörer bleiben weitgehend passiv. Eine Möglichkeit zum Dialog gibt es nicht. Ganz anders ist das bei »Lebenden Büchern«: Diese Bücher sind Menschen, die aus ihrem Leben erzählen und die man jederzeit unterbrechen oder fragen kann. Nach dem Ende ihres Vortrags kann man mit den »Lebenden Büchern« über ihre Erzählung sprechen. Das Interesse an diesen »Büchern« ist am Samstagnachmittag im Nordstadtzentrum so groß, dass nicht jeder Besucher sofort drankommen kann.
Eingefleischte Nordstadtbewohner
Teilnehmer können sich dort zunächst mit einem Blick in einen Karteikasten vorbereiten. Dort finden sich kurze Inhaltsangaben der »Lebenden Bücher«, für deren Geschichten sich Besucher dann eintragen müssen. An den Tischen sitzen eingefleischte Nordstadtbewohner, die sodann mit ihrer Erzählung für 20 bis 30 Minuten loslegen.
Dazu zählt Patrick Walldorf, erster Vorsitzender des Nordstadtvereins. Er wird vorgestellt als »der Mann, der kein Blatt vor den Mund nimmt«. Als Schausteller sehe er viele Menschen und könne aus einem reichen Erfahrungsrepertoire schöpfen. Als Frau, die für Gleichheit und Gerechtigkeit brenne, wird Conny Mim beschrieben. Mim ist Stadtverordnete der Gießener Linken und engagiert sich in etlichen Funktionen im Quartier. Ihre großen Themen seien die »Benachteiligung von Armen und die zunehmende Vereinzelung der Menschen«. Eden Tesfaghiorghis gründete vor 16 Jahren mit ihrer Freundin eine Gruppe für Kulturunterricht. Sie macht hier geborene Kinder eritreischer Eltern mit der Musik, den Tänzen und den neuen eritreiischen Kulturen vertraut. Ihre zwei Kinder hat sie in einer Ein-Eltern-Familie großgezogen.
»Man kann immer neu anfangen.« - von ihren Erfahrungen mit diesem Satz erzählt Karin Herrmann. »Als der Rote Weg noch richtig rot war - ein Nordstadtkind erinnert sich«: Das ist Martin Evenius, der in der Nordstadt aufgewachsen ist. Er erzählt von den Straßenbahngleisen auf der Friedhofsallee, die erst Anfang der 1960er Jahre abgebaut wurden. Von den überschwemmten und im Winter vereisten Feldern hinter dem Friedhof, auf denen man Schlittschuhlaufen konnte. Und von körperlichen Auseinandersetzungen damals zwischen den Jungen des unteren Rodtbergs und denen vom Neuen Friedhof. Er weiß noch, dass der Rote Weg - vom Nordstadtzentrum bis zur Friedhofsallee - wirklich rot war, bevor er einen grauen Belag bekam. Die Initiative »Living Library« - zu Deutsch: lebende Bibliothek - ist 1993 in Dänemark entstanden und wurde in vielen Ländern der EU übernommen. Sie ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen Menschen, die aus verschiedenen Gründen kaum Möglichkeit zu einem individuellen Dialog haben.
Ins Gespräch kommen
Gerade dieser recht allgemeine Ansatz bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten in unterschiedlichen Kontexten. Das grundlegende Konzept kann mit dem aus der internationalen Anti-Rassismus-Bewegung bekannten Motto »A stranger is a friend you haven’t met yet« umrissen werden. Übersetzt: »Ein Fremder ist ein Freund, dem du bisher noch nicht begegnet bist, das heißt: dich unterhalten hast.« Menschen zu einem persönlichen Gespräch zu animieren: Dazu eröffnen die »Lebenden Bücher« einen Weg.
Die Initiative möchte ein Werkzeug sein, um Scheu und Kontaktangst vor »Fremden« und speziell solchen zu nehmen, die den statistischen Minderheiten einer Gesellschaft zugerechnet werden. Der offene Umgang mit unterschiedlichsten Menschen in einer vielfältigen Gesellschaft soll so gefördert und ein grundlegendes Bewusstsein für Toleranz und Menschenrechte geschaffen werden.
Organisiert haben die Veranstaltung im Nordstadtzentrum Dr. Georgia A. Rakelmann und Sinem Özkan (erste und zweite Vorsitzende von Transit) zusammen mit dem Nordstadtverein. Zweck des gemeinnützigen Vereins Transit ist die Förderung der kulturellen Verständigung und der interkulturellen Bildung unter besonderer Berücksichtigung des Themas der Immigration und Emigration von und nach Gießen als Transit-Ort und in der Region. Insbesondere ist es dem Verein ein Anliegen, in Gießen einen Raum zu schaffen, der als Plattform für das Thema dienen kann. Rakelmann ist vom Zustrom am Samstag begeistert. »Ich wusste nicht, wie viele heute kommen. Jetzt haben wir ein ›Full House‹ hier«, freut sich die erste Vorsitzende.
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Liebe Nordstädter,
Transit Gießen e. V. und der Nordstadtverein Gießen e. V. laden herzlich zur Veranstaltung die „Lebende Bibliothek“ am 10. Februar 2024 von 15 bis 18 Uhr ins Nordstadtzentrum, Reichenberger Str. 9, ein.
Seien Sie unser Gast, wir freuen uns gemeinsam mit unseren "lebenden Büchern" auf Sie!
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