Lesen Sie hier, was es Neues in der Nordstadt gibt. Wichtige Termine rund um den Verein, das Nordstadtzentrum oder andere Angebote im Stadtteil
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Wir freuen uns auf interessante Hinweise aus der Nordstadt!!!
Am Freitag, den 22. März 2024 findet von 14 bis 15:30 Uhr.
Der Nordstadtverein freut sich gemeinsam mit dem Seniorenbüro der Stadt Gießen und Waltraud Reuhl auf einen schönen Nachmittag mit vielen Besuchern und steht für Fragen zur Veranstaltung gerne zur Verfügung!
Nähere Details zur Veranstaltung entnehmen Sie bitte dem Flyer unterhalb.
(Vergrößerung durch direktes Klicken auf die Flyer):
Der Container ist nach der Sammelaktion in der Nordstadt mal wieder gut gefüllt. Foto: Schäfer © Schäfer
Mehr als 50 freiwillige Helfer beteiligten sich tatkräftig an der Frühjahrsputz-Aktion »Sauber ist schöner« in der Nordstadt Gießens. Der Nordstadtverein hat die Aktion zum zwölften Mal organisiert.
Gießen (rsa). Wer wirft das alles weg? Gemeint ist damit nicht, all jene Sache ganz »normal« zu entsorgen, die man im eigenen Haushalt nicht mehr benötigt, sondern vielmehr die unschöne Tatsache, dass so viele Freiflächen in der Stadt mit vielfältigem Unrat im Grunde täglich verschandelt werden. Andere müssen den üblen Anblick dann ertragen oder aufsammeln, was einfach fallengelassen oder abgestellt worden ist. Auch Ratten werden durch den Geruch von Nahrungsresten angelockt.
Unter dem adäquaten Motto »Sauber ist schöner« organisierte der Nordstadtverein nun zum zwölften Mal seinen alljährlichen Frühjahrsputz »Wischmob« in der gesamten Nordstadt. Die Aktion war angelehnt an den Aufruf »Sauberhaftes Gießen« und damit Teil einer landesweiten Umweltkampagne. Binnen drei Stunden sollte möglichst viel Müll von den Straßen, Gehwegen und Plätzen »gefegt« werden.
»Ich kann nicht verstehen, dass ausgerechnet neben den geparkten Autos in der Sudetenlandstraße und der Rodtbergstraße so viel Müll liegt. Anscheinend werfen die den aus den Autos einfach raus«, beklagt Dorothea Herget, die regelmäßig bei solchen Säuberungsaktionen mithilft. In der Troppauer Straße war dies in den Tagen zuvor nicht nur einmal zu beobachten. Eine Mutter hatte ihre Kinder mit dem Auto in die Schule gebracht und bei der Rückkehr allerlei Abfälle aus dem Fahrzeug nach draußen befördert.
Zigarettenstummel und Drogenspritze
Mehr als 50 große und kleine Freiwillige im Alter von sechs bis 75 Jahren waren zusammengekommen, um in gemischten Teams ihre Nordstadt zu säubern und ein Zeichen für einen ordentlichen und sauberen Stadtteil zu setzen. Aber auch, um als Vorbild voranzugehen. Ein großer Container wurde überquellend gefüllt. Darin zu finden waren neben zahlreichen Säcken mit Zigarettenstummeln, einer Drogenspritze, Messer, Pfanne, Grillspießen und Kleinzeug jeglicher Art ein bunter Reigen an Sperrmüll: Kühlschränke, Teppiche, ein Schreibtischstuhl, Fernseher, Randsteine, Krückstock, Fritteuse, Drucker, iPhone, Rollladenkasten.
Zahlreiche Bewohnern beteiligten sich am »Wischmob«, ebenso das Jugendzentrum Holzwurm, die Ditib-Jugend, die Türkisch-Muslimische Gemeinde, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, SPD Gießen-Nord, Purik-Tanzgruppe, Mitglieder des eritreischen Frauenvereins und des mesopotamisch-kurdischen Kulturzentrums sowie die Jugendfeuerwehr Gießen. Unterstützt wurde die Müllsammlung durch den Supermarkt »Lagerverkauf Freilinger« sowie den Obi-Markt Gießen-Süd. Stadtreinigungs- und Fuhramt sowie Ehrenamt e.V. stellten Werkzeuge bereit und kümmerten sich um die Logistik. Die IJB Gießen kam mit einem Transporter inklusive Fahrer.
Die acht Gruppen des »Wischmobs« verteilten sich über den gesamten Stadtteil und trafen sich abschließend vor den Räumen der Alevitischen Gemeinde. Die Helferinnen und Helfer waren dort noch zu einer heißen Suppe - zubereitet von der ZAUG - und Getränken eingeladen. Die Spendengelder, insbesondere der Stadtwerke Gießen, gehen an die Alevitische Gemeinde.
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Kommen Sie am 21.02.2024 um 18:00 in das Nordstadtzentrum, Reichenberger Straße 9 in 35396 Gießen. Das Unternehmen Personalschmiede GmbH stellt sich und die Ausbildung vor.
Fragen?
Rufen Sie uns unter folgender Nummer an: 0641-9699788-12
E-Mail: c.koch@nordstadtverein-giessen.org
Jeder Interessent ist herzlich willkomen!
Liebe Nordstädter,
am Sonntag, den 18. Februar, von 12-14 Uhr findet wieder "Supp un Schwätze" im großen Saal des Untergeschosses (also nicht der große Saal des Erdgeschosses, sondern der Saal direkt darunter im Keller) des Nordstadtzentrums statt. Es gibt Überraschungssuppe, gekocht von Klaus Beil und Elke Biallas. Wir danken der ZAUG gGmbH dafür sehr.
Wir freuen uns auf unsere Partner von Werkstattkirche und Gesamtkirchengemeinde, sowie unsere tollen, engagierten ehrenamtlichen Helfer und unsere Unterstützter der Stadt Gießen. Dank auch an die Lugredu Stiftung Stiftung und das Kinder- und Familienzentrum Pusteblume der Gesamtkirchengemeinde.
Vor allem aber freuen wir alle uns darauf unsere Gäste zu bewirten!
Bis dahin wünschen wir ein tolles Wochenende!
Alle weiteren Informationen entnehmen Sie bitte dem angehängten Flyer!
(Vergrößerung durch direktes Klicken auf den Flyer):
Dr. Georgia Rakelmann (links) und Sinem Özkan freuen sich über das große Interesse an der Veranstaltung. Foto: Schäfer © Schäfer
Als der Verein Transit zur »Lebenden Bibliothek« in die Gießener Nordstadt bittet, ist der Andrang groß. Ziel der Veranstaltung ist das gegenseitige Kennenlernen.
Gießen. In Bibliotheken kann man sich bekanntermaßen Bücher ausleihen, darin lesen oder - bei Hörbüchern oder Podcasts - zuhören. Zumeist ist das eine recht einseitige Angelegenheit, denn Leser oder Hörer bleiben weitgehend passiv. Eine Möglichkeit zum Dialog gibt es nicht. Ganz anders ist das bei »Lebenden Büchern«: Diese Bücher sind Menschen, die aus ihrem Leben erzählen und die man jederzeit unterbrechen oder fragen kann. Nach dem Ende ihres Vortrags kann man mit den »Lebenden Büchern« über ihre Erzählung sprechen. Das Interesse an diesen »Büchern« ist am Samstagnachmittag im Nordstadtzentrum so groß, dass nicht jeder Besucher sofort drankommen kann.
Eingefleischte Nordstadtbewohner
Teilnehmer können sich dort zunächst mit einem Blick in einen Karteikasten vorbereiten. Dort finden sich kurze Inhaltsangaben der »Lebenden Bücher«, für deren Geschichten sich Besucher dann eintragen müssen. An den Tischen sitzen eingefleischte Nordstadtbewohner, die sodann mit ihrer Erzählung für 20 bis 30 Minuten loslegen.
Dazu zählt Patrick Walldorf, erster Vorsitzender des Nordstadtvereins. Er wird vorgestellt als »der Mann, der kein Blatt vor den Mund nimmt«. Als Schausteller sehe er viele Menschen und könne aus einem reichen Erfahrungsrepertoire schöpfen. Als Frau, die für Gleichheit und Gerechtigkeit brenne, wird Conny Mim beschrieben. Mim ist Stadtverordnete der Gießener Linken und engagiert sich in etlichen Funktionen im Quartier. Ihre großen Themen seien die »Benachteiligung von Armen und die zunehmende Vereinzelung der Menschen«. Eden Tesfaghiorghis gründete vor 16 Jahren mit ihrer Freundin eine Gruppe für Kulturunterricht. Sie macht hier geborene Kinder eritreischer Eltern mit der Musik, den Tänzen und den neuen eritreiischen Kulturen vertraut. Ihre zwei Kinder hat sie in einer Ein-Eltern-Familie großgezogen.
»Man kann immer neu anfangen.« - von ihren Erfahrungen mit diesem Satz erzählt Karin Herrmann. »Als der Rote Weg noch richtig rot war - ein Nordstadtkind erinnert sich«: Das ist Martin Evenius, der in der Nordstadt aufgewachsen ist. Er erzählt von den Straßenbahngleisen auf der Friedhofsallee, die erst Anfang der 1960er Jahre abgebaut wurden. Von den überschwemmten und im Winter vereisten Feldern hinter dem Friedhof, auf denen man Schlittschuhlaufen konnte. Und von körperlichen Auseinandersetzungen damals zwischen den Jungen des unteren Rodtbergs und denen vom Neuen Friedhof. Er weiß noch, dass der Rote Weg - vom Nordstadtzentrum bis zur Friedhofsallee - wirklich rot war, bevor er einen grauen Belag bekam. Die Initiative »Living Library« - zu Deutsch: lebende Bibliothek - ist 1993 in Dänemark entstanden und wurde in vielen Ländern der EU übernommen. Sie ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen Menschen, die aus verschiedenen Gründen kaum Möglichkeit zu einem individuellen Dialog haben.
Ins Gespräch kommen
Gerade dieser recht allgemeine Ansatz bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten in unterschiedlichen Kontexten. Das grundlegende Konzept kann mit dem aus der internationalen Anti-Rassismus-Bewegung bekannten Motto »A stranger is a friend you haven’t met yet« umrissen werden. Übersetzt: »Ein Fremder ist ein Freund, dem du bisher noch nicht begegnet bist, das heißt: dich unterhalten hast.« Menschen zu einem persönlichen Gespräch zu animieren: Dazu eröffnen die »Lebenden Bücher« einen Weg.
Die Initiative möchte ein Werkzeug sein, um Scheu und Kontaktangst vor »Fremden« und speziell solchen zu nehmen, die den statistischen Minderheiten einer Gesellschaft zugerechnet werden. Der offene Umgang mit unterschiedlichsten Menschen in einer vielfältigen Gesellschaft soll so gefördert und ein grundlegendes Bewusstsein für Toleranz und Menschenrechte geschaffen werden.
Organisiert haben die Veranstaltung im Nordstadtzentrum Dr. Georgia A. Rakelmann und Sinem Özkan (erste und zweite Vorsitzende von Transit) zusammen mit dem Nordstadtverein. Zweck des gemeinnützigen Vereins Transit ist die Förderung der kulturellen Verständigung und der interkulturellen Bildung unter besonderer Berücksichtigung des Themas der Immigration und Emigration von und nach Gießen als Transit-Ort und in der Region. Insbesondere ist es dem Verein ein Anliegen, in Gießen einen Raum zu schaffen, der als Plattform für das Thema dienen kann. Rakelmann ist vom Zustrom am Samstag begeistert. »Ich wusste nicht, wie viele heute kommen. Jetzt haben wir ein ›Full House‹ hier«, freut sich die erste Vorsitzende.
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